Sonntag, 19. Mai 2013

Fragen an den Bischof - Das Interview



Fragen der Jugend aus dem Bezirk Söllingen


Die Jugend möchte sich von ihrem neuen Bischof ein Bild machen und wünscht sich deshalb eine persönliche Vorstellung. Unter anderem interessiert die Jugend folgendes:


Wie alt bist du? - 51 Jahre

Hast du Kinder? - 2 Kinder, einen Volljährigen Sohn und eine verheiratete Tochter

Wo wohnst du? - in Keltern - Dietlingen

Was ist dein Lieblingsreiseland? - in Europa: Italien, Spanien, Schweden und weiter weg die USA.

Was ist dein Lieblingsessen? - Offen für alles, gerne Steak, Innereien eher weniger

Wo und was hast du gearbeitet? - Bei einem Industriezulieferer  (Bereich Metall) im Marketing und dadurch viel unterwegs.

Musstest du kündigen und was haben deine Kollegen / dein Arbeitgeber dazu gesagt?
Es fiel nie das Wort Kündigung...sondern es stand nur die Frage im Raum: "wie können wir das regeln?"
Ein früherer Mitarbeiter hat meine Aufgaben übernommen, so dass ich bereits nach 3 Monaten in den Kirchendienst treten konnte. Der Verlauf war im Nachhinein ein weiterer Beweis für mich, dass ich beim richtigen Arbeitgeber war.
Es lief alles sehr vertrauensvoll und mit großer Wertschätzung ab. "Steh dazu was du tust!!!"

Hast du deine Frau in die Entscheidung mit einbezogen und wie hat deine Familie auf diesen Schritt reagiert?
Ja! Es gab ein Vorgespräch mit dem Bezirksapostel und ein gemeinsames Gespräch zu Hause mit meiner Frau. Die Familie steht dazu - und muss auch zu so etwas stehen, damit es gelingen kann.

Was weißt du über den Bezirk Söllingen und speziell über die Jugend des Bezirks?
 "Viel zu wenig!"


---VORSTELLUNG DER JUGEND durch einen FILM---

Fragen zur Ordination und Amt


Hast du vor der Ordination ein besonderes Zeichen erhalten?
Es waren viele kleine und ein paar größere Zeichen dabei.
Im ersten Gespräch mit dem Apostel war noch eine große innere Unruhe in mir und der Apostel sagte "der liebe Gott wird es dir zeigen".

Was hast du bei der Ordination gefühlt und gedacht?
Weiche Knie und eine unendlich große innere Ruhe, als wenn wir nur zu zweit dort gewesen wären.

Wie sieht ein Arbeitstag als Bischof aus?
Der größte Teil ist die Seelsorge, dazu kommen administrative Tätigkeiten, viele E-Mails, Arbeitsgruppen, Krankenbesuche, Betreuung der Bezirksämter. Intensiv möchte ich mich um die Jugend kümmern - "Danke für die Einladung".

Wie war für dich der erste Jugendgottesdienst als Bischof?
Schön - ich freue mich immer auf die Jugendgottesdienste. 
"Nutzt die Zeit der Jugend, viel kannst du vom lieben Gott bekommen.

Bist du auch in der Missionsarbeit im Ausland tätig?
Nein, dort habe ich keine Aufgabe.

Fragen zu deinem Glaubensleben


Was war dein schönstes Glaubenserlebnis?
Viele, denn in der Mitarbeit erlebt man oft seinen Glauben.
Ein Erlebnis ist oft die Konsequenz, wenn man sich in die Arbeit einbringt. Es folgte ein Bericht über Erlebnisse als junger Orgelspieler.

Gab es in deiner Jugendzeit Zweifel am Glauben, oder Kritik an der Kirche und was war das im Einzelnen? Wie bist du damit umgegangen?
Ja, das gibt es bestimmt bei jedem einmal.
Ich war von klein auf neuapostolisch und hatte immer eine tragfähige Gemeinschaft um mich herum. Es gab im Freundeskreis Diskussionen über den Glauben - dies war mir eine große Hilfe. Es ist normal, dass es Krisen gibt. Solange man eine schöne Gruppe hat, der man sich anvertrauen kann, sind Probleme lösbar. Und so ein Umfeld hatte ich. Es gibt für Probleme kein Patentrezept man muss offen sein für individuelle Lösungen. Jeder Jugendliche hat in seinem Jugendleiter oder einem anderen Seelsorger immer Ansprechpartner – man muss nicht alles mit sich alleine ausmachen!
Ein Risiko besteht, wenn man im Glaubensleben lau wird und alles immer weniger wird. Deshalb aufpassen, - so was kann auch später immer wieder kommen.
Wichtig: Der Krise nicht zum Opfer fallen!

Fragen zu unserem Glauben


Wie wird die Wiederkunft Christi ablaufen?
  1. Korinther 15,51.52
Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zu der Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune schallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
  1. Thessalonicher 4:15-17
Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, daß wir, die wir leben und übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen.  Danach werden wir, die wir leben und übrigbleiben, zugleich mit ihnen entrückt 
werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit.

-Beispiel in der Natur - die Raupe, das ist auch schon eine Verwandlung und unser Verwandlungsprozess soll auch heute schon stattfinden (alte – neue Kreatur).

Warum gibt es in unserer Kirche keine Frauen als Amtsträger?
Kirche muss als globale und internationale Kirche agieren. In manchen Ländern wäre es undenkbar, dass Frauen ein Amt tragen.

Macht sich die Kirche Gedanken über die rückläufigen Teilnehmerzahlen an den Wochengottesdiensten? Was wird auf lange Sicht geschehen, wenn sich daran nichts ändert?
Wir sehen die sinkenden Zahlen, diese sind auch eine Folge der demografischen Entwicklung.
Gottesdienstbesuch bleibt freiwillig. Wesentlich ist, dass wir auf inneres Wachstum achten. Weniger auf die Statistik achten, mehr auf die Seele!!!
Selbstverständlich muss die Kirche auch strukturell reagieren. Da wo notwendig und sinnvoll werden deshalb auch Gemeinden zusammengelegt, um dauerhaft lebendige Gemeinden mit Potenzial zu haben. Das ist gerade für Kinder und Jugend sehr wichtig.

Wie steht die NAK zu dem aktuellen Thema: "Pille danach"?
Unsere Kirche hat prinzipiell nichts gegen Empfängnisverhütung. Die Kirche rät zu den Formen der Empfängnisverhütung, die kein bereits entstandenes Leben beenden, sondern bereits das Befruchten der Eizelle und damit das Entstehen von Leben verhindern.

Fragen zu Gemeindefusionen


Aus dem Kreis der Jugend von zwei Gemeinden kam der Wunsch, dass ihre Gemeinden fusioniert werden. Kann dieser Wunsch Berücksichtigung finden?
Bedarf großer Offenheit, bei den betroffenen Geschwistern gibt es unterschiedliche Meinungen dazu, diese müssen gemeinsam erörtert werden, eine neue Gemeinde muss richtig entstehen, WICHTIG keine Übernahmesituation entstehen lassen. Es darf und soll keine Gewinner und Verlierer geben.



Fragen die nicht beantwortet wurden...aber JETZT!!!

Wie bereitest du dich auf einen Gottesdienst vor und wie sieht deine Nachbereitung aus?
Vorbereitung: Gebet, Verbindung mit Gott und der Gemeinde, intensive Beschäftigung mit den Leitgedanken und den damit zusammenhängenden Inhalten der Heiligen Schrift.
Nachbereitung: Die Kerngedanken des Gottesdienstes bewegen. „Was ist die Botschaft des Gottesdienstes für mich? Was nehme ich mir vor?“ Im Idealfall gemeinsames Besprechen des Gottesdienstes mit der Familie.

Hast du schon einmal an bzw. vor einem Gottesdienst für Entschlafene jemanden aus der Ewigkeit gesehen?
Nein. Es ist gut so, dass unser Himmlischer Vater das entscheidet, wer solche Erfahrungen macht. Sehr oft kann man aber erleben, dass man durch bestimmte Beobachtungen oder Begegnungen an jemand erinnert wird, für den man beten kann.

Gab es in deinem Leben Momente, an denen du an Gottes Hilfe gezweifelt hast?
Ja, durchaus. Siehe Thema „Krisen“.

Welche Glaubenswerte sind dir besonders wichtig?
Für mein Empfinden ist es sehr wichtig, dass wir es uns gegenseitig möglichst leicht machen, neuapostolisch zu sein. Also
  • Freude, die ansteckt
  • liebevoller, ermutigender Umgang miteinander
  • Versöhnlichkeit
  • Gottvertrauen, das zu Erlebnissen führt (die man wieder teilen kann)
  • Demut
Warum bete ich für den Engelschutz, wenn Gott doch alles vorher bestimmt hat und Dinge wie z. B. Unfälle zulässt. Was bringt mir dann das beten, wenn Gott es so bestimmt hat?
Beten ist sehr wichtig, weil es uns in die richtige Verbindung nach oben führt. Es macht uns immer wieder bewusst, mit wem wir es zu tun haben, lässt uns die Größe Gottes spüren und gibt Frieden in der Seele. Das Gebet um Engelschutz lässt uns demütig bleiben: „Ich brauche den Schutz der Engel Gottes“. Diese Herzenseinstellung, die durch Beten immer wieder bestärkt wird, gefällt dem Herrn.
Es ist erlebbar, dass Gebete „die Kräfte des Himmels bewegen!“ (Stap Fehr).
Auch wenn nicht alles sofort oder wie gewünscht erfüllt wird, nicht aufhören zu beten! Das ist unser Dialog mit Gott!

Wo siehst du Gefahren für die Jugend?
Wir leben in einer Zeit, in der man sehr beliebig mal so und mal so entscheidet. Der „Convenience-Faktor“ wird sehr hoch bewertet, man hat mal Lust auf etwas und mal nicht. Individualität ist Trumpf!
Das Werk Gottes ist schon immer mit sehr viel persönlichem Einsatz, mit Opfern an Zeit und Geld und mit Verzicht auf persönliche Bequemlichkeit betrieben worden.
Entschiedenheit für den Herrn, Beharrlichkeit und Gottvertrauen machen stark und bringen Erlebnisse, die weiter stärken. Gemeinschaft war schon eines der vier wesentlichen Kriterien der ersten Christen – unser Glaube ist schwer für Einzelkämpfer. Wir haben es also mit einem sich verstärkenden Kreislauf zu tun.
Folgt man aber der im ersten Abschnitt beschriebenen Grundhaltung, erzielt man den gegenteiligen Effekt. Dann wird es weniger lebendig, weniger freudig, weniger sicher…. 
Darin sehe ich heute eine große Gefahr.



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