Dienstag, 16. September 2014

“Kleiner” Jugendtag 2014 – Der Gottesdienst


 “Kleiner” Jugendtag 2014 – Der Gottesdienst
Aller Schlechtwetterfronten zum Trotz fand der „Kleine Jugendtag 2014“ am Sonntag, den 14. September in der Altenbürghalle in Karlsdorf unter strahlendem Himmel statt. Jugendliche aus insgesamt 10 Bezirken des Apostelbereichs Karlsruhe bildeten zusammen mit ihren Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuern eine große Glaubensgemeinschaft, der unser Apostel Herbert Bansbach mit einem Wort aus dem Markus-Evangelium diente:

Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er [Jesus] daheim war, fragte er sie: „Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?“ Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Größte sei. Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: „Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener“. Markus 9, 33-35.

3 Dienen  (3-3-3)
Zunächst ging Apostel Bansbach auf eine andere Begebenheit aus dem Leben Jesu ein, als er im Alter von zwölf Jahren von seinen Eltern vermisst und schließlich im Tempel aufgefunden wurde. Auf das Fragen der Eltern entgegnete Jesus mit den bekannten Worten aus Lukas 2, 49:
Und er sprach zu Ihnen: „Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“
Die Antwort Jesu lässt erahnen, was mit „in dem meines Vaters“ gemeint ist. In der deutschen Übersetzung, so der Apostel, assoziiert man den Tempel, also Gottes Haus mit dieser Aussage. Doch in der englischen und französischen Bibelausgabe wird von „business“ bzw. „des affaires“, also einem Geschäft oder Anliegen des Herrn ge­sproch­en. Es geht Jesus also um das Evangelium, den Heilsplan Gottes, der für den erlösungsbedürftigen Menschen seit dem Sündenfall von grundlegender Bedeutung ist. Doch um erlöst zu werden gilt es einige Dinge zu beachten, so Apostel Bansbach. Zum Einen gibt es die Ordnung der Gebote, die als „Grundgesetz zur Erlösung“ den Weg zur Gemeinschaft mit Gott ebnen. Zum Anderen hat Gott uns seinen Sohn als wahren Gott und zugleich wahren Menschen gesandt um uns ein Beispiel zu geben und um uns durch sein Opfer die Erlösung überhaupt erst zu ermöglichen. Der Weg zur Erlösung kann aber nur im Leben des Evangeliums möglich sein. Um dem Beispiel Jesu zu folgen gilt es also mit und im Evangelium zu leben. Unser Apostel verdeutlichte das an einem einfachen Beispiel: Nehmen wir einmal an, ein kleines Mädchen hilft seiner Großmutter bei der Ausübung einiger Haushalts­arbeiten und bekommt als Lohn zwei fünf Euro Scheine von der Großmutter geschenkt. Der eine Schein ist als Lohn für die geleistete Hilfe gedacht, den anderen Schein erhält das Mädchen mit der Auflage, ihn in den Opferkasten zu legen. Nehmen wir an, dass einer der Scheine während des Heimwegs verloren geht, so hat das Mädchen nun drei Möglichkeiten zu handeln. Nummer Eins: Ohne das Evangelium leben. Das bedeutet dem lieben Gott zu danken, dass ihr immerhin der eine Schein noch für ihre eigenen Ersparnisse geblieben ist. Nummer zwei: Mit dem Evangelium leben. Das Mädchen würde den Geldschein in den Opferkasten legen, aber gleichzeitig einen Hintergedanken haben, bei dem sie vom lieben Gott auch eine Gegenleistung erwartet. Und schließlich noch Nummer drei: Im Evangelium leben: Das ist dann die Variante der Geschichte – so unser Apostel – bei dem das Mädchen den Geldschein ohne Hintergedanken in den Opferkasten legt.
In dem Bibelwort aus dem Markus-Evangelium wird deutlich, dass die Jünger zwar mit dem Herrn unterwegs waren, aber in gewisser Hinsicht neben ihm hergelaufen sind, anstatt ihm zu folgen. Wenn wir uns die Situation Jesu zur damaligen Zeit anschauen, stellen wir fest, dass Jesus kurz vor der Festnahme stand und seine letzten Tage in Freiheit erlebt hat. Was mag Jesus da alles beschäftigt haben? Die Situation der Jünger war anders, fuhr der Apostel weiter aus. Die Jünger glaubten an die Macht Jesu, die er durch seine zahlreichen Wunder immer wieder demonstrierte. Sie meinten, Jesus würde seine Verfolger entmachten und sich selbst zum König erheben. Die Jünger verhandelten also ihre zukünftigen Positionen und gesell­schaftlichen Ämter, die sie neben Jesus einnehmen würden.
Stellen wir uns also die Frage, ob wir nicht auch neben Jesus und seinem Evangelium hergehen. Gibt es nicht auch manchmal Dinge, die wir „verhandeln“, die aber nicht mit dem Evangelium in Einklang stehen? Unser Apostel verwies dabei auf das Gemeindeleben. Auch da gibt es manchmal Anschuldigungen und Anklagen. Stellen wir uns nicht auf die Seite der Ankläger, sondern nehmen wir eine verteidigende Stellung ein, stützen und dienen wir uns gegenseitig, denn auch wir sind damit beauftragt uns das Anliegen des Herrn zueigen zu machen.
Hirte Olaf Zschocke (Gemeinde Hockenheim):
3 Dienen  (4)
Im und auch mit dem Evangelium zu leben, setzt voraus, das wir uns mit dem Evangelium beschäftigen. Wenn man noch jung ist, sieht man vielleicht manche Dinge etwas lockerer, oder passt die Dinge an, bis sie sich mit der eigenen Ideologie vereinbaren lassen. Da muss man schon manchmal aufpassen, das man das Evangelium nicht an die eigene Lebensplanung anpasst und wir nur so lange im und mit dem Evangelium leben, wie uns das passt, fuhr Hirte Zschocke in seinem Predigtteil aus. Sicherlich wird uns das hier und da nicht gelingen, dem Evangelium konform zu leben, aber wir lernen immer mehr dazu, je mehr Erfahrung wir gesammelt haben. Aber vielleicht wird das einfacher, wenn man das von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet: Der liebe Gott steht uns in jeder Situation bei, auch dann, wenn wir einmal neben ihm hergehen. Er liebt jeden einzelnen von uns. Erwidern wir doch diese Liebe, indem wir ernsthaft bemüht sind, im und mit dem Evangelium Jesu zu leben.
Bezirksältester Gerd Merkel (Bezirk Heidelberg):
3 Dienen  (6)
Die Situation der Jünger stand zur damaligen Zeit völlig im Kontrast zum Verhalten des Herrn, begann Bezirksältester Merkel in seinem Dienen. Und da wird natürlich auch die Frage wach, ob wir nicht unsere eigenen Lebensverhältnisse einmal reflektieren sollten. Mit was haben wir uns denn die letzten Tag beschäftigt, was haben wir denn alles so verhandelt? In unserer modernen Zeit sind unsere Meinungen von Nachrichteninformationen geprägt, die aus allen Kanälen der Medien an uns herantreten und uns regelrecht überfluten. Da gibt es beunruhigende Meldungen aus Kriegsgebieten und von Flüchtlingen, die auch in unserem Land Zuflucht suchen. Wenn wir nüchtern damit umgehen, stellen wir hier und da fest, dass da Vorurteile gegenüber solchen Flüchtlingen da sind, die unter argwöhnischer Beobachtung stehen. Wenn man die Situation vielleicht einmal genauer betrachten kann, stellt man aber sehr schnell fest, dass diese Menschen nicht das Geringste an Mitteln zur Verfügung haben, da sie alles aufgeben mussten und nun einen geschützten Ort zum Überleben suchen. Die Vorurteile oder auch das Misstrauen sind dann völlig unbegründet.
Das zeigt uns, dass wir auch hier und da unseren Blickwinkel ändern müssen, um die Dinge klar zu sehen und nicht nebeneinander herzulaufen. Das gilt auch für das Leben im Evangelium. Auch da ist es manchmal notwendig, von alten Meinungen und Vorstellungen abzurücken und sich neu am Vorbild Jesu zu orientieren. Fragen wir uns daher immer wieder, ob wir im Sinne Jesu handeln und verhandeln.
Bischof Jörg Vester:
3 Dienen  (17)
Der Apostel sprach die Situation in den Gemeinden an, in denen das ein oder andere Mal sicherlich auch angeklagt und verurteilt wird. Wenn man jemanden anklagt, hat man zunächst einmal kein Verständnis für die Situation des Anderen. Da gibt es dann Aussagen wie beispielsweise: „Das darf doch nicht sein im Werk des Herrn!“, oder „Dies und das hätte man auch organisatorisch besser lösen müssen!“. Aber machen wir uns immer wieder klar, dass wir aus dem Anliegen des Herrn heraus handeln sollten. Denn nur der Herr allein weiß, was in seinem Werk sein darf und was nicht. Handeln wir auch aus der Liebe zum Herrn und zum Nächsten heraus. Auch das ist sicherlich ein bedeutender Bestandteil des Evangeliums, von dem wir uns alle vereinnahmen lassen wollen. Dazu gehört auch die Gaben einzusetzen, die wir vom Herrn empfangen haben. Vielleicht gibt es hier und da auch einmal die Möglichkeit ein wenig Verantwortung zu übernehmen. Das ist sicherlich etwas, das den Unter­schied zwischen theoretischer und praktischer Machbarkeit verdeutlicht und hilft, die Sichtweisen in manchen Dingen zu verändern. Dann stellt sich die eine oder andere Frage nach der Durchführung mancher organisatorischer Vorhaben nicht mehr, weil sie sich von selbst beantwortet. Haben wir also immer das Anliegen des Herrn vor Augen und richten wir uns nach dem Evangelium aus.
Apostel Herbert Bansbach:
Mit Sicherheit wird es uns nicht immer gelingen, im Anliegen des Herrn engagiert zu sein. Das wird uns schon aus dem handeln der Jünger deutlich, die Jesus nachfolgten. Unser Stammapostel hat es einmal sehr vereinfacht, aber auch sehr deutlich ausgedrückt: „Wer unter Allen immer der Größte sein will, benimmt sich wie ein kleines Kind“. Jesus hat die Worte damals aber nicht an diejenigen gerichtet, die in seinen Augen gerecht waren, sondern an alle Sünder, die immer wieder Teil haben dürfen an der Gnade und an der Versöhnung, die Jesus uns mit seinem Opfer ermöglicht hat.


Quelle:http://nak-goldstadtkinder.org/

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