Aller Schlechtwetterfronten zum
Trotz fand der „Kleine Jugendtag 2014“ am Sonntag, den 14. September in
der Altenbürghalle in Karlsdorf unter strahlendem Himmel statt.
Jugendliche aus insgesamt 10 Bezirken des Apostelbereichs Karlsruhe
bildeten zusammen mit ihren Jugendbetreuerinnen und Jugendbetreuern eine
große Glaubensgemeinschaft, der unser Apostel Herbert Bansbach mit
einem Wort aus dem Markus-Evangelium diente:
Und sie kamen nach Kapernaum. Und als er [Jesus] daheim war, fragte er sie: „Was habt ihr auf dem Weg verhandelt?“ Sie aber schwiegen; denn sie hatten auf dem Weg miteinander verhandelt, wer der Größte sei. Und er setzte sich und rief die Zwölf und sprach zu ihnen: „Wenn jemand will der Erste sein, der soll der Letzte sein von allen und aller Diener“. Markus 9, 33-35.
Zunächst ging Apostel Bansbach auf eine
andere Begebenheit aus dem Leben Jesu ein, als er im Alter von zwölf
Jahren von seinen Eltern vermisst und schließlich im Tempel aufgefunden
wurde. Auf das Fragen der Eltern entgegnete Jesus mit den bekannten
Worten aus Lukas 2, 49:
Und er sprach zu Ihnen: „Warum habt ihr mich gesucht? Wisst ihr nicht, dass ich in dem sein muss, was meines Vaters ist?“
Die Antwort Jesu lässt erahnen, was mit
„in dem meines Vaters“ gemeint ist. In der deutschen Übersetzung, so der
Apostel, assoziiert man den Tempel, also Gottes Haus mit dieser
Aussage. Doch in der englischen und französischen Bibelausgabe wird von „business“ bzw. „des affaires“,
also einem Geschäft oder Anliegen des Herrn gesprochen. Es geht Jesus
also um das Evangelium, den Heilsplan Gottes, der für den
erlösungsbedürftigen Menschen seit dem Sündenfall von grundlegender
Bedeutung ist. Doch um erlöst zu werden gilt es einige Dinge zu
beachten, so Apostel Bansbach. Zum Einen gibt es die Ordnung der Gebote,
die als „Grundgesetz zur Erlösung“ den Weg zur Gemeinschaft mit Gott
ebnen. Zum Anderen hat Gott uns seinen Sohn als wahren Gott und zugleich
wahren Menschen gesandt um uns ein Beispiel zu geben und um uns durch
sein Opfer die Erlösung überhaupt erst zu ermöglichen. Der Weg zur
Erlösung kann aber nur im Leben des Evangeliums möglich sein. Um dem
Beispiel Jesu zu folgen gilt es also mit und im Evangelium zu leben.
Unser Apostel verdeutlichte das an einem einfachen Beispiel: Nehmen wir
einmal an, ein kleines Mädchen hilft seiner Großmutter bei der Ausübung
einiger Haushaltsarbeiten und bekommt als Lohn zwei fünf Euro Scheine
von der Großmutter geschenkt. Der eine Schein ist als Lohn für die
geleistete Hilfe gedacht, den anderen Schein erhält das Mädchen mit der
Auflage, ihn in den Opferkasten zu legen. Nehmen wir an, dass einer der
Scheine während des Heimwegs verloren geht, so hat das Mädchen nun drei
Möglichkeiten zu handeln. Nummer Eins: Ohne
das Evangelium leben. Das bedeutet dem lieben Gott zu danken, dass ihr
immerhin der eine Schein noch für ihre eigenen Ersparnisse geblieben
ist. Nummer zwei: Mit
dem Evangelium leben. Das Mädchen würde den Geldschein in den
Opferkasten legen, aber gleichzeitig einen Hintergedanken haben, bei dem
sie vom lieben Gott auch eine Gegenleistung erwartet. Und schließlich
noch Nummer drei: Im
Evangelium leben: Das ist dann die Variante der Geschichte – so unser
Apostel – bei dem das Mädchen den Geldschein ohne Hintergedanken in den
Opferkasten legt.
In dem Bibelwort aus dem
Markus-Evangelium wird deutlich, dass die Jünger zwar mit dem Herrn
unterwegs waren, aber in gewisser Hinsicht neben ihm hergelaufen sind,
anstatt ihm zu folgen. Wenn wir uns die Situation Jesu zur damaligen
Zeit anschauen, stellen wir fest, dass Jesus kurz vor der Festnahme
stand und seine letzten Tage in Freiheit erlebt hat. Was mag Jesus da
alles beschäftigt haben? Die Situation der Jünger war anders, fuhr der
Apostel weiter aus. Die Jünger glaubten an die Macht Jesu, die er durch
seine zahlreichen Wunder immer wieder demonstrierte. Sie meinten, Jesus
würde seine Verfolger entmachten und sich selbst zum König erheben. Die
Jünger verhandelten also ihre zukünftigen Positionen und
gesellschaftlichen Ämter, die sie neben Jesus einnehmen würden.
Stellen wir uns also die Frage, ob wir
nicht auch neben Jesus und seinem Evangelium hergehen. Gibt es nicht
auch manchmal Dinge, die wir „verhandeln“, die aber nicht mit dem
Evangelium in Einklang stehen? Unser Apostel verwies dabei auf das
Gemeindeleben. Auch da gibt es manchmal Anschuldigungen und Anklagen.
Stellen wir uns nicht auf die Seite der Ankläger, sondern nehmen wir
eine verteidigende Stellung ein, stützen und dienen wir uns gegenseitig,
denn auch wir sind damit beauftragt uns das Anliegen des Herrn zueigen
zu machen.
Hirte Olaf Zschocke (Gemeinde Hockenheim):
Im und auch mit dem Evangelium zu leben,
setzt voraus, das wir uns mit dem Evangelium beschäftigen. Wenn man noch
jung ist, sieht man vielleicht manche Dinge etwas lockerer, oder passt
die Dinge an, bis sie sich mit der eigenen Ideologie vereinbaren lassen.
Da muss man schon manchmal aufpassen, das man das Evangelium nicht an
die eigene Lebensplanung anpasst und wir nur so lange im und mit dem
Evangelium leben, wie uns das passt, fuhr Hirte Zschocke in seinem
Predigtteil aus. Sicherlich wird uns das hier und da nicht gelingen, dem
Evangelium konform zu leben, aber wir lernen immer mehr dazu, je mehr
Erfahrung wir gesammelt haben. Aber vielleicht wird das einfacher, wenn
man das von einem anderen Blickwinkel aus betrachtet: Der liebe Gott
steht uns in jeder Situation bei, auch dann, wenn wir einmal neben ihm
hergehen. Er liebt jeden einzelnen von uns. Erwidern wir doch diese
Liebe, indem wir ernsthaft bemüht sind, im und mit dem Evangelium Jesu
zu leben.
Bezirksältester Gerd Merkel (Bezirk Heidelberg):
Die Situation der Jünger stand zur
damaligen Zeit völlig im Kontrast zum Verhalten des Herrn, begann
Bezirksältester Merkel in seinem Dienen. Und da wird natürlich auch die
Frage wach, ob wir nicht unsere eigenen Lebensverhältnisse einmal
reflektieren sollten. Mit was haben wir uns denn die letzten Tag
beschäftigt, was haben wir denn alles so verhandelt? In unserer modernen
Zeit sind unsere Meinungen von Nachrichteninformationen geprägt, die
aus allen Kanälen der Medien an uns herantreten und uns regelrecht
überfluten. Da gibt es beunruhigende Meldungen aus Kriegsgebieten und
von Flüchtlingen, die auch in unserem Land Zuflucht suchen. Wenn wir
nüchtern damit umgehen, stellen wir hier und da fest, dass da Vorurteile
gegenüber solchen Flüchtlingen da sind, die unter argwöhnischer
Beobachtung stehen. Wenn man die Situation vielleicht einmal genauer
betrachten kann, stellt man aber sehr schnell fest, dass diese Menschen
nicht das Geringste an Mitteln zur Verfügung haben, da sie alles
aufgeben mussten und nun einen geschützten Ort zum Überleben suchen. Die
Vorurteile oder auch das Misstrauen sind dann völlig unbegründet.
Das zeigt uns, dass wir auch hier und da
unseren Blickwinkel ändern müssen, um die Dinge klar zu sehen und nicht
nebeneinander herzulaufen. Das gilt auch für das Leben im Evangelium.
Auch da ist es manchmal notwendig, von alten Meinungen und Vorstellungen
abzurücken und sich neu am Vorbild Jesu zu orientieren. Fragen wir uns
daher immer wieder, ob wir im Sinne Jesu handeln und verhandeln.
Bischof Jörg Vester:
Der Apostel sprach die Situation in den
Gemeinden an, in denen das ein oder andere Mal sicherlich auch angeklagt
und verurteilt wird. Wenn man jemanden anklagt, hat man zunächst einmal
kein Verständnis für die Situation des Anderen. Da gibt es dann
Aussagen wie beispielsweise: „Das darf doch nicht sein im Werk des
Herrn!“, oder „Dies und das hätte man auch organisatorisch besser lösen
müssen!“. Aber machen wir uns immer wieder klar, dass wir aus dem
Anliegen des Herrn heraus handeln sollten. Denn nur der Herr allein
weiß, was in seinem Werk sein darf und was nicht. Handeln wir auch aus
der Liebe zum Herrn und zum Nächsten heraus. Auch das ist sicherlich ein
bedeutender Bestandteil des Evangeliums, von dem wir uns alle
vereinnahmen lassen wollen. Dazu gehört auch die Gaben einzusetzen, die
wir vom Herrn empfangen haben. Vielleicht gibt es hier und da auch
einmal die Möglichkeit ein wenig Verantwortung zu übernehmen. Das ist
sicherlich etwas, das den Unterschied zwischen theoretischer und
praktischer Machbarkeit verdeutlicht und hilft, die Sichtweisen in
manchen Dingen zu verändern. Dann stellt sich die eine oder andere Frage
nach der Durchführung mancher organisatorischer Vorhaben nicht mehr,
weil sie sich von selbst beantwortet. Haben wir also immer das Anliegen
des Herrn vor Augen und richten wir uns nach dem Evangelium aus.
Apostel Herbert Bansbach:
Mit Sicherheit wird es uns nicht immer
gelingen, im Anliegen des Herrn engagiert zu sein. Das wird uns schon
aus dem handeln der Jünger deutlich, die Jesus nachfolgten. Unser
Stammapostel hat es einmal sehr vereinfacht, aber auch sehr deutlich
ausgedrückt: „Wer unter Allen immer der Größte sein will, benimmt sich
wie ein kleines Kind“. Jesus hat die Worte damals aber nicht an
diejenigen gerichtet, die in seinen Augen gerecht waren, sondern an alle
Sünder, die immer wieder Teil haben dürfen an der Gnade und an der
Versöhnung, die Jesus uns mit seinem Opfer ermöglicht hat.
Quelle:http://nak-goldstadtkinder.org/
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